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Soziologie
Epistemologie 2
by --Phil Bartle 07:16, 4 November 2009 (UTC)
Unterrichtszeit 1 Stunde
übersetzt von Martina Sander
Studenten werden zwischen den vier Arten des Wissens unterscheiden lernen und die jeweiligen Stärken und Schwächen herausarbeiten.
Es gibt viele gute Diskussionen über das Thema “ Wie lernen wir?” und seinen Gegenpart (nicht sein Spiegelbild) „Wie lehren wir?“. Jetzt sollten wir fragen „Wie wissen wir?“. Wenn wir etwas lernen, woran erkennen wir, dass und wann wir es wissen? Wenn wir etwas unterrichten, woran können wir erkennen, ob und wann die Schüler wissen?
In der klassischen Epistemologie gibt es nur vier Arten des Wissens: (1) Beobachten (wahrnehmen, Empirismus), (2) Logik (Berechnung, Vernunft), (3) Glaube (Vertrauen, Weltanschauung) und (4) Autorität (Mutti hat das so gesagt). Während wir Ausbilder gern Lippenbekenntnisse dafür ablegen, dass unsere Schüler ihre Erkenntnisse selbständig erwerben sollten (durch Logik oder Beobachtung), verlassen wir selbst uns stattdessen im Wesentlichen auf Autorität (weil wir oder das Lehrbuch das so gesagt haben).
Es gibt Themen, Probleme und Kritikpunkte für jede der vier Arten. Beobachtung: Es gibt keine Möglichkeit, sich dessen sicher zu sein, dass du dasselbe wahrnimmst wie ich, sogar wenn wir ihm dieselbe Bezeichnung geben. Außerdem können keine zwei Objekte (einschließlich der Beobachter) zur gleichen Zeit denselben Raum einnehmen. Also erfährt jeder Einzelne eine einzigartige Wahrnehmung. Vernunft: Wenn wir zwei Äpfel sehen, wohnt dem nichts über die Zahl Zwei inne, die „Zweiheit“ entstammt unserem Verstand. Glaube: Wenn du nicht an Zwerge glaubst, macht dich das zu einem Zwergenatheisten. Autorität: Werber für einen bestimmten Glauben berufen sich auf eine bestimmte Autorität, meistens ein Buch, und vergessen dabei zu erwähnen, dass alle Bücher von Menschen geschrieben wurden.
Was hat das alles mit frei zugänglichen Bildungsressourcen zu tun, denn um nichts anderes geht es hier? Verläuft der Lernprozess bei den vier Arten unterschiedlich? Sollte unser Unterricht anders sein? Ich habe einmal an einem Seminar gelehrt und festgestellt, dass die Religionslehrer („unserer“ Religion natürlich) es vorgezogen haben, Glaubensvorstellungen wie zum Beispiel das Glaubensbekenntnis oder den Glauben, dass Gott existiert, nicht allzu kritisch oder epistemologisch zu betrachten, weil Autorität und Glaube weder durch Logik noch durch Zeugen unterstützt werden. Kein Wunder, dass sie über Schafe als Rollenmodell sprachen.
Wir vergessen oft, dass es keine endliche Menge richtigen Wissens gibt, und dass das, was wir als Gesellschaft wissen, einem ständigen Wandel unterworfen ist. Es gibt keine richtige Antwort. Dennoch werden wir immer wieder von Schul- und Hochschulleitungen nach einer Kursbeschreibung gefragt, deren Lehrplan eine endliche Menge an Information beinhaltet. Einen solchen Lehrplan gibt es nicht!
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Available in English, Spanish, Korean and French.
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